Niederschrift

über die 17. Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Beschäftigungsförderung
am 02.05.2012
Ratssaal, Rathaus, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund



(öffentlich)

Sitzungsdauer: 15:00 - 17:00 Uhr


Anwesend waren:

a) Stimmberechtigte Mitglieder:
SPD
Rm Baran
Rm Berndsen
Rm Keller
Rm Kleinhans
Rm Matzanke bis 16:40 Uhr
Rm Möckel i. V. für Rm Prüsse
Rm Pulpanek-Seidel
Rm Wittkamp

CDU
Rm Bartsch
Rm Grebe
Rm T. Hoffmann
Rm Menzebach
Rm Penning
Rm Waßmann

B90/Die Grünen
Rm Stackelbeck
sB Unger
Rm Wittmann

FDP
Rm Kanus i. V. für Rm Faenger
sB Carl

Die Linke
sB Karadas


b) Mitglieder ohne Stimmrecht:
sE Clemens Seniorenbeirat

c) Beratende Mitglieder:
Herr Barfuss Handwerkskammer
Frau Neese Agentur für Arbeit
Herr Schreiber IHK
Frau Reiter DGB
Herr Volkert Behindertenpolitisches Netzwerk

d) Beschäftigtenvertretung:
Frau Milbradt Wirtschaftsförderung Dortmund
Frau Drees Wirtschaftsförderung Dortmund

e) Verwaltung:
Herr Mager Wirtschaftsförderung Dortmund
Herr Ellerkamp Wirtschaftsförderung Dortmund
Herr Orel Wirtschaftsförderung Dortmund
Herr Beyer Wirtschaftsförderung Dortmund
Herr Eller Wirtschaftsförderung Dortmund
Herr Ledune Wirtschaftsförderung Dortmund
Herr Bartow Sozialamt
Herr Roeren Büro 5/Dez.



Veröffentlichte Tagesordnung:

Tagesordnung (öffentlich)

für die 17. Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Beschäftigungsförderung,
am 02.05.2012, Beginn 15:00 Uhr,
Ratssaal, Rathaus, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund


1. Regularien

1.1 Benennung eines Ausschussmitgliedes zur Mitunterzeichnung der Niederschrift

1.2 Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NRW

1.3 Feststellung der Tagesordnung


2. Angelegenheiten der Wirtschaftsförderung Dortmund

2.1 Aktuelle Angelegenheiten der Wirtschaftsförderung Dortmund

2.2 Aktuelle Angelegenheiten der Beschäftigungsförderung

2.3 Wirtschaftsstandort Dortmund 2012
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 06952-12)

2.4 Weiterführung des GründerinnenZentrums der Wirtschaftsförderung Dortmund in der Dortmunder Nordstadt
Empfehlung
(Drucksache Nr.: 06956-12)

2.5 Örtliche Potenziale Ladeinfrastruktur E-Mobilität im Rahmen des Projektes metropol-E
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 06625-12)

hierzu -> Empfehlung: Bezirksvertretung Innenstadt-West aus der öffentlichen Sitzung vom 21.03.2012
(Drucksache Nr.: 06625-12)

3. Dezernatsübergreifende Angelegenheiten

3.1 Dortmund als Referenzkommune - Umsetzung der Landesstrategie "Neues Übergangssystem Schule - Beruf in NRW"
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 06690-12)

3.2 Masterplan Energiewende
Empfehlung
(Drucksache Nr.: 06685-12)




Die Sitzung wurde von der stellvertretenden Vorsitzenden - Frau Rm Menzebach - eröffnet und geleitet.

Vor Eintritt in die Tagesordnung stellte die stellv. Vorsitzende fest, dass zur heutigen Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Beschäftigungsförderung ordnungs- und fristgemäß eingeladen wurde und dass der Ausschuss beschlussfähig ist.




1. Regularien

zu TOP 1.1
Benennung eines Ausschussmitgliedes zur Mitunterzeichnung der Niederschrift

Zur Mitunterzeichnung der Niederschrift wurde Herr Rm Andreas Wittkamp (SPD-Fraktion) benannt.

zu TOP 1.2
Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NRW

Die Vorsitzende wies auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NRW hin und bat, dieses zu beachten, sofern es im Einzelfall zutreffen sollte.

zu TOP 1.3
Feststellung der Tagesordnung

Die Tagesordnung wurde im Wege der Dringlichkeit um folgenden Punkt erweitert:

4.1 Der Dortmunder Wirtschaftspreis


Die Dringlichkeit wurde von den Mitgliedern des Ausschusses anerkannt.

Mit dieser Ergänzung wurde die Tagesordnung einstimmig festgestellt.


2. Angelegenheiten der Wirtschaftsförderung Dortmund

zu TOP 2.1
Aktuelle Angelegenheiten der Wirtschaftsförderung Dortmund
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 07240-12-E1)

Seitens der Wirtschaftsförderung gab es Hinweise zu folgenden aktuellen Angelegenheiten:

* Teilnahme am Wettbewerb des Initiativkreises Ruhr
a) gemeinsame Kooperationsprojekte der Metropole mit Dortmunder Beteiligung
- European Green Capital
- Wirtschaftsflächenentwicklung Metropole Ruhr
- Faire Metropole Ruhr
b) Kooperationsprojekte unter der Federführung Dortmund:
- Nacht der Jugendkultur
- Wohnungsmarktbericht Ruhr
- InDieRegion
- Der Innovationsstandort
- ecce
* WILO und ABP gehören zu den Top 100 Arbeitgebern Deutschlands
* Antrag aus NRW zum Schaufenster Elektromobilität nicht erfolgreich, bedingt durch die Aufforderung an die Automobilindustrie, sich stärker einzubinden, sind die Standorte München, Stuttgart und Wolfsburg ausgewählt worden. Gleichwohl werde die Region bemüht sein, die im Antrag beschriebenen Projekte umzusetzen.
* Standorterweiterung des Unternehmens Caterpillar in Dorstfeld für ca. 75 Mio. € in mehreren Teilabschnitten, dadurch bedingt neue Arbeitsplätze für dual ausgebildete, nicht akademisch qualifizierte Menschen
* Vorstellung des Hafenkonzeptes erfolgt in einer der nächsten Ausschusssitzungen
* Besuch der Hannover-Messe
Positive Rückmeldung der teilnehmenden Dortmunder Unternehmen
* geplante Expansion WILO
* Hinweis auf Veranstaltungen
- 21.05.2012 3. Fachkräftekonferenz
- 21.06.2012 Frauenpotenziale in Betrieben nutzen
* Verleihung der Zertifikate für die 9. Runde Ökoprofit im Rahmen des Dortmunder Unternehmensfrühstücks im Hilton Hotel
* Nominierungen zur Verleihung des Dortmunder Wirtschaftspreises können ab sofort vorgenommen werden

Darüber hinaus lagen folgende Fragen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rathaus vor:

„Der Schlecker-Insolvenzverwalter hat mehr als 150 Frauen in Dortmund gekündigt, die sich unmittelbar nach Ostern arbeitslos gemeldet haben.

1. Wie vielen Beschäftigten konnten von den Teams der Arbeitsagentur neue Arbeitsstellen angeboten werden?
2. Wie verteilen sich die Stellenangebote bzgl. Teilzeit, Vollzeit, geringfügige Beschäftigungen?
3. Wie viele Arbeit suchende Frauen konnten tatsächlich vermittelt werden?
4. Für wie viele Frauen ändern sich die Beschäftigungsgrundlagen, d. h. sie müssen sich beispielsweise umorientieren von Vollzeit auf Teilzeit oder geringfügige Beschäftigungen?
5. Wie viele Frauen sind nach wie vor Arbeit suchend und welche Chancen haben sie, in naher Zukunft eine neue Beschäftigung und wenn ja welche zu finden?
6. Welche Qualifizierungsmaßnahmen werden von der Agentur für Arbeit speziell für die ehemaligen Schlecker-Beschäftigten angeboten und in welchem Umfang werden diese Angebote wahrgenommen?“

Hierzu nahm Frau Neese wie folgt Stellung:

Bereits kurze Zeit nach der letzen Ausschusssitzung sei erkennbar gewesen, dass sich die erhoffte Transfergesellschaft nicht verwirklichen lasse. Die Mitarbeiter der Agentur seien gut vorbereitet gewesen, als sie ab dem 01.04.2012 von den Schlecker-Mitarbeiterinnen aufgesucht wurden und die individuellen Beratungen aufgenommen wurden.
Positiv sei zu bewerten, dass die Betroffenen durchweg motiviert seien, die Termine und Angebote wahrzunehmen.
Von den ursprünglich im Agenturbezirk gemeldeten 174 Frauen befänden sich 113 im Bereich des SGB III und 17 im SGB II. Darüber hinaus hätten sich einige Frauen krank gemeldet. 6 Frauen seine bereits wieder eine Beschäftigung eingegangen.

Den Frauen, die den Kontakt zur Agentur aufgenommen hätten, habe man Vermittlungsvorschläge unterbreitet. Diese seien überwiegend in Vollzeit, weniger als die Hälfte in sozialversicherungspflichtiger Teilzeit.

Erstaunt sei man über das hohe Lohnniveau gewesen, welches von Schlecker bezahlt wurde
(13,52 € - 16,43 €.). Dieses sei im Handel untypisch und auch kaum zu erreichen. Aus diesem Grunde sei nicht die Umorientierung von Vollzeit auf Teilzeit das Problem.
Aufgrund der Zumutbarkeitsregeln des SBG III, dass man in den ersten beiden Monaten einer Arbeitslosigkeit nicht erheblich unter das Arbeitsentgelt, welches zur Berechnung des Arbeitslosengeldes zugrunde gelegt wird, gehen müsse, würden auch einige Frauen zunächst die Arbeitslosigkeit in Kauf nehmen
Abzüglich der sich in Arbeitsunfähigkeit befindlichen Personen seien derzeit 105 Frauen Arbeit suchend. Die Bezahlung der zur Verfügung stehenden Stellen befände sich aber deutlich unter dem Niveau dessen, was die Beschäftigten bei Schlecker erhalten haben.

Bei den Qualifizierungen handele es sich in erster Linie um Unterstützungsmaßnahmen zur Stellensuche. Darüber hinaus würden einige Frauen zur Prüfung für den europäischen Computerführerschein ausgebildet. Auch der Pflegebereich stelle die Möglichkeit einer beruflichen Neuorientierung dar. 7 Bewerberinnen, die bisher ohne abgeschlossene Berufsausbildung im Einzelhandel tätig gewesen sind, erhalten die Möglichkeit, die sogenannte Externenprüfung abzulegen.

Auf Rückfrage von sB Unger, ob nicht die Einrichtung einer Transfergesellschaft die bessere Entscheidung gewesen sei, führte Frau Neese aus, dass die Agentur für Arbeit die Aufgaben hervorragend gelöst habe, auch weil ein hoher personeller Einsatz erfolgt sei. Eine Unternehmensschließung, aus der höhere Betroffenenzahlen resultieren, sei aufgrund der personellen Ressourcen jedoch nicht leistbar.

Rm Wittmann bat Herrn Mager um seine Einschätzung zu den Richtlinien der Stadt Dortmund für die Gestaltung der Außengastronomie, welche sich derzeit in der politischen Diskussion befänden.
Eine Behandlung im Ausschuss für Wirtschaft und Beschäftigungsförderung hätte aus seiner Sicht erfolgen müssen, da in die Belange der Wirtschaft eingegriffen werde, in dem man ihnen die Investitionsfreiheit nehme. Besonders kritisch sei der Passus unter Punkt 6.3 zu bewerten, in dem ausgeführt werde, dass Verstöße gegen die Richtlinien zum Entzug der Erlaubnis führen oder mit Geldstrafen geahndet werden können.

Auch für Rm Waßmann und sB Carl wiesen die Richtlinien keinen empfehlenden, sondern einen verbindlichen Charakter auf, der nicht befürwortet werden könne.

Herr Mager wies auf eine Diskussion im Arbeitskreis „Dortmunder City - Handelsplatz Nr. 1“ hin, in welcher sich die dort vertretenen Akteure in Überlegungen, wie man die City attraktiver gestalten und die Aufenthaltsqualität erhöhen kann, befasst haben. Daraus resultierend sei eine Empfehlung an die Stadt adressiert worden, Gestaltungsempfehlungen für ein einheitliches Darstellungsbild zu erarbeiten.
Die von Rm Wittmann beschriebene Formulierung sei ihm nicht präsent, er werde aber mit dem zuständigen Dezernenten Kontakt aufnehmen, so Herr Mager. Aus seiner Sicht sollten die Qualitätsrichtlinien lediglich einen empfehlenden Charakter haben.

Der Ausschuss für Wirtschaft und Beschäftigungsförderung nimmt die Ausführungen zur Kenntnis.

zu TOP 2.2
Aktuelle Angelegenheiten der Beschäftigungsförderung

Es lagen keine aktuellen Angelegenheiten der Beschäftigungsförderung vor.

zu TOP 2.3
Wirtschaftsstandort Dortmund 2012
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 06952-12)

Der Folienvortrag von Herrn Mager ist der Niederschrift als Anlage 1 beigefügt.

sB Carl bemängelte, dass der Bericht in einigen Bereichen nicht systematisch aufgebaut sei. So würden nicht in allen Branchen die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ausgewiesen, was die Vergleichbarkeit der Branchen untereinander erschwere.

Rm Stackelbeck bezeichnete es als beeindruckend, dass die Qualität der Beschäftigung zwischen den Branchen in Bezug auf das Verhältnis von geringfügiger zu sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung auch unterschiedlich ist.

Herr Mager bestätigte auf Rückfrage von Rm Waßmann, dass es sich bei den ausgewiesenen Zahlen der Tourismus-Branche um die Zahl der Übernachtungen handele. Die der tatsächlichen Gäste, welche auch zu einem hohen Maße zum Handelsumsatz der Stadt beitrage, liege deutlich höher.
Die Antwort auf die Frage zur Nachhaltigkeit der in Dortmund aus den Gründungswettbewerben hervorgegangenen Unternehmen (insgesamt 73 %) werde man mit dem Protokoll nachliefern.

HINWEIS DER VERWALTUNG:
Die Nachhaltigkeitsquote allein in Dortmund liegt bei knapp 70%.
Die Dortmunder Gründungen erfolgen zum erheblichen Teil in Technologiebranchen. Hier ist das Risiko des Scheiterns grundsätzlich höher als in anderen Wirtschaftsbereichen. Zum zweiten finden bei Erfolg versprechenden Technologiegründungen oftmals Übernahmen statt.

Den Hinweis von Rm Stackelbeck, ob ein Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zu einem Anstieg der Vollzeitäquivalente geführt habe, bejahte Herr Mager.
Es sei immer noch festzustellen, dass die Zahl der neu gegründeten Unternehmen höher ist als die der Insolvenzen. Zur Ermittlung der Zahlen werte die Wirtschaftsförderung die Informationen des Amtsgerichtes aus, um auch den Branchenbezug herstellen zu können. Derzeit seien jedoch in keiner Branche signifikante Entwicklungen feststellbar.
In Bezug auf die Nachfrage von sE Clemens zu den Fachkräften in der Gesundheitswirtschaft führte Herr Mager aus, dass es ein Delta zwischen Angebot und Nachfrage gebe. Die Wirtschaftsförderung werde im Rahmen der Aktivitäten zum Fachkräftemonitoring Konzepte und Projektideen entwickeln, um mehr Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen. In diesem Zusammenhang wies Herr Mager auf Projekte der Wohnungswirtschaft hin, mit Technikunterstützung und ambulanten Dienstleistungen das selbstbestimmte Leben in der eigenen Wohnung möglichst lange zu erhalten.

Herr Ellerkamp bestätigte, dass in den drei Branchen Logistik, MST und Biomedizin lediglich die Zahl der Beschäftigten (und nicht der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten) angegeben wurde. Für den Bereich der Logistik werde man vermutlich bereits im nächsten Jahr auf eine andere Datenlage zurückgreifen können. Die beiden anderen Branchen hingegen seien insgesamt sehr klein, so dass die Daten nur mit Hilfe einer eigenen, umfangreichen Erhebung ermittelt werden könnten.

Der Ausschuss für Wirtschaft und Beschäftigungsförderung nimmt den Bericht Wirtschaftsstandort Dortmund der Wirtschaftsförderung Dortmund zur Kenntnis.

zu TOP 2.4
Weiterführung des GründerinnenZentrums der Wirtschaftsförderung Dortmund in der Dortmunder Nordstadt
Empfehlung
(Drucksache Nr.: 06956-12)

sB Carl machte deutlich, dass sich die Fraktion FDP/Bürgerliste in der letzen Sitzung enthalten – und nicht wie in der Vorlage beschrieben – dem Antrag zugestimmt habe.

Bei dem gewählten Förderzeitraum sei bereits zu Beginn erkennbar gewesen, dass messbare Ergebnisse kaum vorliegen könnten. Bei 13 Unternehmerinnen, die sich derzeit im Zentrum befinden, seien somit pro Arbeitsplatz ca. 20.000 € aufgewendet worden, was einen sehr hohen Aufwand bedeute.

Rm Waßmann wies darauf hin, dass die CDU-Fraktion in der letzten Sitzung gefordert habe, den Punkt der Gegenfinanzierung im Wirtschaftsplan der Wirtschaftsförderung Dortmund deutlich gemacht zu bekommen. Bestandteil eines wirkungsorientierten Haushaltes müsse sein, darzustellen, wie ein zusätzlicher Aufwand ausgeglichen werden solle.

Rm Stackelbeck widersprach sB Carl in Bezug auf verwertbare Ergebnisse. Frau Wendler habe in ihrem Vortrag in der Januar-Sitzung diese sehr wohl beschrieben und beziffern können.

sB Carl entgegnete, dass sich die Situation anders darstelle, wenn die Finanzierung statt wie bisher vollständig aus kommunalen Mitteln bestritten werden müsse. Bei einer Einwerbung von zusätzlichen Fördermitteln könne man u. a. zu einer anderen Bewertung kommen.

Herr Mager machte darauf aufmerksam, dass an den personellen und räumlichen Bedingungen Veränderungen nicht möglich seien und diese das Mindestmaß abbilden. Bei der Bewertung müsse auch darauf eingegangen werden, dass nicht nur die Frauen, die tatsächlich im Gründerinnenzentrum angesiedelt sind, beraten wurden, sondern auch weitere Frauen, die außerhalb gegründet haben, die Leistungen in Anspruch genommen haben.
In Bezug auf die Forderung von Rm Waßmann nach der Benennung der Gegenfinanzierung wies Herr Mager darauf hin, dass eine solche detaillierte Darstellung erst mit dem Entwurf des Wirtschaftsplanes für das Jahr 2013 vorgelegt werden könne.

Der Ausschuss für Wirtschaft und Beschäftigungsförderung empfiehlt dem Rat der Stadt mit Mehrheit gegen die Stimmen der Fraktion FDP/Bürgerliste folgenden Beschluss zu fassen:

Der Rat der Stadt Dortmund beschließt, das GründerinnenZentrum Nordstadt als Instrument der Lokalen Ökonomie in der Dortmunder Nordstadt über das Projektende des Bundesprogramms „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier (BIWAQ)“ am 31.10.2012 hinaus in der Trägerschaft der Wirtschaftsförderung Dortmund zunächst bis zum 31.12.2015 fortzuführen.



zu TOP 2.5
Örtliche Potenziale Ladeinfrastruktur E-Mobilität im Rahmen des Projektes metropol-E
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 06625-12)

Der Ausschuss für Wirtschaftsförderung nimmt die Informationen zum Projekt „metropol-E“ zur Kenntnis.




3. Dezernatsübergreifende Angelegenheiten

zu TOP 3.1
Dortmund als Referenzkommune - Umsetzung der Landesstrategie "Neues Übergangssystem Schule - Beruf in NRW"
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 06690-12)

Der Ausschuss für Wirtschaft und Beschäftigungsförderung empfiehlt dem Rat der Stadt einstimmig folgenden Beschluss zu fassen:

Der Rat der Stadt Dortmund beschließt, dass Dortmund als eine von 7 Referenzkommunen mit der Implementierung und Umsetzung der neuen Landesstrategie „Neues Übergangssystem Schule – Beruf in NRW“ im Frühjahr 2012 beginnt.

zu TOP 3.2
Masterplan Energiewende
Empfehlung
(Drucksache Nr.: 06685-12)

Rm Wittmann zeigte sich erfreut, dass sich die Stadt diesem Thema, welches die Akteure auch in Zukunft vor große Herausforderungen stellen werde, konzeptionell aufgreife. Kritisch sei jedoch anzumerken, dass RWE auch in die Erarbeitung der Zukunftsvisionen für den Energiestandort Dortmund eingebunden werden soll.

Rm Waßmann wies darauf hin, dass dieser Vorschlag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bereits in der Sitzung des AUSWI abschlägig entschieden wurde.

Herr Schreiber machte darauf aufmerksam, dass u. a. RWE in den letzen Monaten den Bereich der regenerativen Energien weiter ausgebaut habe.

Dem Vorschlag von Rm Wittmann, auf Seite 5, Punkt 5.2 die Worte „insbesondere DEW und RWE“ zu streichen, lehnte der Ausschuss für Wirtschaft und Beschäftigungsförderung mit Mehrheit gegen die Stimmen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ab.

Der Ausschuss für Wirtschaft und Beschäftigungsförderung empfiehlt dem Rat der Stadt einstimmig bei Enthaltung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sowie der Fraktion Die Linke folgenden Beschluss zu fassen:

Der Rat der Stadt Dortmund nimmt den Vorschlag zur Erarbeitung des Masterplans Energiewende zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, diesen im Dialog mit den wissenschaftlichen Einrichtungen, Wirtschaft, Politik und Bürgerschaft zu erarbeiten.
Die Ergebnisse des dialogorientierten Prozesses werden von der Verwaltung abschließend zusammengefasst und dem Rat zur Beschlussfassung vorgelegt. Der Masterplan Energiewende soll bis Mitte des Jahres 2013 fertig gestellt und dem Rat im Herbst 2013 zur Beschlussfassung vorgelegt werden.




4. Anfragen, Anträge

zu TOP 4.1
Der Dortmunder Wirtschaftspreis
Zusatz- /Ergänzungsantrag zum TOP (CDU-Fraktion)
(Drucksache Nr.: 06737-12-E1)

Rm Waßmann wies darauf hin, dass dieser Antrag bereits in die letzte Sitzung eingebracht wurde und nun abschließend beraten werden soll. Die seinerzeit geführte Diskussion habe bereits ergeben, dass man eine Anbindung an den Dortmunder Wirtschafspreis für sinnvoll halte.

Rm Stackelbeck bat darum, den Beschlussvorschlag der CDU-Fraktion in diese Richtung zu ergänzen und zu beschließen, dass die Wirtschaftsförderung ein entsprechendes Konzept vorbereite.

Auch Rm Baran signalisierte die Zustimmung seiner Fraktion zu diesem modifizierten Antrag.

sB Carl verdeutlichte seine Aussagen aus der vergangenen Sitzung, dass ein zusätzlicher Preis nicht erforderlich sei.

Herr Mager wies darauf hin, dass die Wirtschaftsförderung ein Konzept entwickeln werde, welches das bisherige Format der Verleihung des Dortmunder Wirtschaftspreises nicht konterkarieren werde. Eine erste Auslobung und Verleihung sei 2013 möglich.

Der Ausschuss für Wirtschaft und Beschäftigung fasste mit Mehrheit gegen die Stimmen der Fraktion FDP/Bürgerliste folgenden, mündlich ergänzten Beschluss:

Der Ausschuss beauftragt die Geschäftsführung der WiFö, einen Wirtschaftspreis für Gründerinnen/Unternehmerinnen und ihre Unternehmen in Dortmund ins Leben zu rufen, die insbesondere durch innovative, ressourceneinsparende/ressourcenschonende Geschäftsideen erfolgreich den Weg in die Selbständigkeit gefunden haben. Der Dortmunder Frauen-Wirtschaftspreis soll aber Bestandteil des Dortmunder Wirtschaftspreises sein. Das soll die Wirtschaftsförderung bei der Erarbeitung des Konzeptes berücksichtigen.

Begründung:
Der Preis soll ein Beitrag der Stadt Dortmund dazu sein, Frauen darin zu bestärken bzw. auszuzeichnen, den Weg in die Selbständigkeit zu wagen bzw. gewagt zu haben.
In Dortmund gibt es inzwischen eine Vielzahl von Unternehmen unter weiblicher Führung, die insbesondere durch innovative und ressourcenschonende Geschäftsideen erfolgreich am Wirtschaftsleben teilnehmen. Der Preis soll auch ein deutliches öffentliches Signal sein, dass die Stadt Dortmund einen ganz besonderen Akzent darauf legt, die Quote von selbständigen Frauen in Dortmund deutlich erhöhen zu wollen. Anerkennung und Würdigung moderner, arbeitsplatzschaffender, innovativer und ressourcensparender bzw.
-schonender Unternehmen mit ihren Ideen, die von Frauen gegründet/geführt werden, kann ein Beitrag dazu sein.





Die öffentliche Sitzung wurde um 17:00 Uhr von der stellvertretenden Ausschussvorsitzenden Rm Menzebach beendet.








Menzebach Wittkamp Korbmacher
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