über die 42. Sitzung des Kinder- und Jugendausschusses
am 14.01.2004
Ratssaal, Rathaus, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund
Öffentliche Sitzung
Sitzungsdauer: 16:00 - 18:20 Uhr
Anwesend waren:
1. Stimmberechtigte Mitglieder |
RM Friedhelm Sohn(SPD) |
RM Rita Brandt(SPD) |
RM Joachim Fischer(SPD) |
RM Ulrike Nolte(SPD) |
RM Rosemarie Liedschule(CDU) |
RM Thomas Carl(CDU) |
RM Wolfram Frebel(Bündnis 90/Die Grünen im Rathaus) |
sB Klaus Neumann(CDU) |
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Andreas Gora (Arbeiterwohlfahrt) |
Anne Rabenschlag(Diakonisches Werk) |
Manfred von Köllni. V. für Georg Rupa (Caritas Verband) |
Reiner Spangenberg (Jugendrotkreuz) |
Thomas Renneke(BDKJ) |
Ricarda Erdmann(Falken) |
2. Beratende Mitglieder |
Klaus Kohts |
Dagmar Vieten-Groß (Richterin) |
Ruth Balzat(Vertreterin der Lehrerschaft) |
Wolfgang Kilian(Kreispolizeibehörde) |
Elisabeth Beschorner(Kath. Kirche) |
Wilhelm Portmann(Ev. Kirche) |
Boris Sloutski(Jüdische Kultusgemeinde) |
Marianne Schobert(DPWV) |
Jürgen Herzog(Stadtelternrat) |
3. Verwaltung |
Ulrich Bösebeck |
Wilhelm Harbecke |
Elisabeth Hoppe |
Bodo Weirauch |
Oliver Gernhardt |
Heiko Theis |
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4. Gäste |
Walter KleinKarnevalsjugend |
Andreas RamacherWerbeagentur 21st Gate |
5. Geschäftsführung |
Gabriele Lieberknecht |
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für die 42. Sitzung des Kinder- und Jugendausschusses,
am 14.01.2004, Beginn 16:00 Uhr,
Ratssaal, Rathaus, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund
Öffentlicher Teil:
1. Regularien
1.1 Benennung eines Ausschussmitgliedes zur Mitunterzeichnung der Niederschrift
1.2 Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NW
1.3 Feststellung der Tagesordnung
1.4 Genehmigung der Niederschrift über die 41. Sitzung des Kinder- und Jugendausschusses am 26.11.2003
2. Vorlagen / Berichte der Verwaltung
2.1 Drivers-4-free
- Vorstellung des Projektes durch die Werbeagentur "21st Gate/asp"
2.2 Antrag der Karnevalsjugend-Dortmund im Festausschuss Dortmunder Karneval e.V., Williburgstr. 4, 44359 Dortmund, auf öffentliche Anerkennung als Träger der freien Jugendhilfe nach § 75 des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG)
Beschluss
(Drucksache Nr.: 05102-03)
- die Vorlage wurde bereits für die Sitzung am 26.11.2003 versandt -
2.3 Auswirkungen der Kürzungen im Landeshaushalt auf die Kinder- und Jugendarbeit in Dortmund
- mdl. Bericht -
2.4 Infrastrukturrevision: Sachstandsbericht zur Vermarktung aufgegebener Spielplätze
sowie
Herr Fischer und Frau Liedschulte vertraten die Auffassung, dass die Vorlage nach dem Willen des Rates im Kinder- und Jugendausschuss abschließend behandelt werden solle.
Herr Frebel entgegnete, seines Wissens wurde die Vorlage im Rat nur eingebracht und müsse daher noch einmal im Rat behandelt werden. Er kündigte an, dass es von seiner Fraktion auch einen entsprechenden Antrag für die Ratssitzung geben werde.
Herr Sohn verlas einen Auszug aus der nicht genehmigten Niederschrift des Rates am 18.12.2002:
"...Außerdem erklärte anschließend Rm Sohn (SPD), dass auch er der Auffassung sei, dass man den vorliegenden Sachstandsbericht zur Vermarktung aufgegebener Spielplätze in Ruhe im Kinder- und Jugendausschuss beraten sollte, um dann letztendlich - sofern dies Auffassung des Ausschusses sei - dem Rat der Stadt eine entsprechende Empfehlung zu geben.
Der Rat der Stadt Dortmund nimmt den Sachstandsbericht zur Kenntnis."
Daraus ergebe sich für ihn, wenn der Ausschuss der Auffassung sei, dem Rat eine Empfehlung geben zu müssen, dann könne er das tun. Ansonsten könne sich der Ausschuss abschließend mit der Vorlage befassen.
Herr Frebel verwies auf den letzten Absatz auf Seite 6 der textlichen Ausführungen der Vorlage, wonach aus haushaltsrechtlicher Sicht bis heute keine Mehreinnahmen erkennbar sind, die zur qualitativen Verbesserung städt. Spielflächen genutzt werden können. Das widerspreche dem von SPD-Fraktion und CDU-Fraktion mehrheitlich beschlossenen Grundsatzbeschluss. Vielmehr müsse bereits jetzt 1/3 der erzielten Verkaufserlöse für die qualitative Verbesserung der Spielplätze zur Verfügung gestellt werden. Das müsse der Verwaltung deutlich gemacht werden und daher müsse eine erneute Behandlung im Rat der Stadt erfolgen.
Herrn Gora erklärte, nach den Ausführungen von Herrn Sohn könnte eine abschließende Behandlung im Ausschuss erfolgen. Ihm dränge sich die Frage auf, warum der Fachausschuss die Vorlage diskutieren soll, wenn trotzdem der Rat noch einmal mit der Angelegenheit befasst werden soll. Er persönlich halte es für Zeitverschwendung, die Diskussion von vor 2 Jahren im Ausschuss zu wiederholen.
Frau Nolte stimmte den Ausführungen von Herrn Gora zu. Es sei unsinnig, die Vorlage wiederholt zwischen Rat und Ausschuss hin und her zu schieben.
Herr Sohn hielt fest, dass hinsichtlich der Formalien keine Einigkeit bestehe. Einen Antrag dazu gebe es nicht. Herr Frebel habe angekündigt, dass die Angelegenheit aufgrund eines Antrages seiner Fraktion erneut im Rat behandelt werden solle. Somit sollte man sich nunmehr auf die Vorlage konzentrieren.
Dem Vorschlag von Herrn Sohn wurde nicht widersprochen.
Herr Fischer begründete den Antrag seiner Fraktion.
Herr Theis informierte auf Wunsch von Herrn Frebel über den augenblicklichen Sachstand:
Er führte eingangs aus, die Entscheidung des Rates vom 25.04.2002 dürfe nicht nur unter finanziellen Aspekten gesehen werden, sondern es müsse auch das beschlossene Haushaltssicherungskonzept mit einbezogen werden. Im Haushaltssicherungskonzept stehe als Ergebnis des Prozesses ein Fixbetrag von 5 Mio. €. Wenn gesagt werde, das Verhältnis 2/3 zu 1/3 solle unter allen Umständen aufrechterhalten werden, bedeute dies, dass das Haushaltssicherungskonzept geändert werden müsse. Er räumte ein, dass die erste Schätzung zu hoch gegriffen gewesen sei.
Eine große Anzahl von Grundstücken sei aus den verschiedensten Gründen, z. B. weil sie in Parkanlagen liegen, unter keinen Umständen vermarktungsfähig. Allerdings könnte es auch in einigen dieser Fälle zu einer Entlastung des Haushaltes kommen, da einige private Institutionen Interesse an der Weiterführung der Spielplätze signalisiert hätten.
7 - 8 Grundstücke könnten sofort vermarktet werden, auch für den Hausbau. Es gebe zum Stichtag 05.01.2004 abgeschlossene Kaufverträge bzw. Kaufangebote in einem Umfang von 685.000 €.
Bei 20 - 30 Grundstücken gebe es das Problem, dass die Kinderspielplätze planungsrechtlich festgesetzt seien. Vor einem Verkauf müsse das Planungsrecht geändert werden. Das werde selbstverständlich von der Planungsverwaltung in Angriff genommen, könne aber nicht innerhalb eines Jahres ad hoc umgesetzt werden, da natürlich auch eine Reihe weiterer Bebauungsplanverfahren laufe. Deshalb bemühe man sich, für größere Grundstücke private Investoren zu finden, die die Entwicklung - auch in planerischer Hinsicht - im Rahmen eines Vorhaben- und Erschließungsplanes übernehmen. Hier gehe man von möglichen Einnahmen in einer Größenordung von 2 Mio. € aus.
Insgesamt sei ein Verkaufserlös von 2,5 – 2,7 Mio. € realistisch.
Herr Frebel verwies auf seine damaligen Ausführungen, in denen er sowohl den zugrunde gelegten Gesamterlös als auch die Notwendigkeit der Aufgabe von 25 % der städt. Spielplätze angezweifelt habe. Sicherlich hätte man Spielplätze aufgeben können, die nicht mehr gebraucht werden, aber nicht in dieser Größenordnung. Gleichzeitig verwies er darauf, dass auch die Bezirksvertretungen das so nicht wollten, wie es im Rat verabschiedet wurde.
Es bestehe insoweit Einigkeit, dass man versuchen müsse, den Schaden zu minimieren. Es müsse sichergestellt werden, dass das Geld in die qualitative Verbesserung der städt. Spielplätze fließe. Da sich das aber aufgrund der Vorlage so nicht abzeichne, müsse die Angelegenheit erneut im Rat zur Sprache kommen. Auch der Abs. 2 des Antrages des SPD-Fraktion müsse dem Rat noch einmal vorgelegt werden.
Herr Fischer fand es bedauerlich, dass eine mehrheitlich gefasste Entscheidung nicht akzeptiert werden könne und ein neuerliche Grundsatzdiskussion beabsichtigt sei. Er verwies auf den Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, der im Rat mehrheitlich abgelehnt wurde und in dem die Einstellung aller weiterer Aktivitäten zur Vorbereitung des Verkaufs der Spielflächen gefordert wurde. Das sei genau das, was man nicht wolle. Vielmehr sollen – wie in dem Antrag der SPD-Fraktion angeführt- die Vermarktung weiter intensiv verfolgt, 1/3 der eingehenden Gelder für die qualitative Verbesserung der Spielplätze verwandt und der Vermarktungsprozess vom Ausschuss begleitet werden. Man könne weder Flächen noch Geld vermehren oder das Planungsrecht außer Kraft setzen, aber man könne mit gutem Gewissen das fordern, was in dem Antrag steht.
Herr Gora sah es als ganz wesentlich an, dass mehrheitlich gefasste Entscheidungen auch akzeptiert werden. Er unterstrich den damaligen konzeptionellen Ansatz, der inhaltlicher und nicht wirtschaftlicher Natur gewesen sei.
Er frage sich, welche Konsequenzen für die demnächst anstehenden inhaltlichen Entscheidungen solche Diskussionen haben könnten.
Auch Herr Neumann vertrat die Ansicht, dass im Grunde genommen kein Frieden in der Stadt geschaffen werden könne, wenn immer wieder versucht werden, mehrheitlich gefasste Beschlüsse infrage zustellen.
Mit Nachdruck wies er darauf hin, dass die Entscheidung über die aufzugebenden Spielplätze ein gemeinsamer Prozess gewesen sei, in dem die Meinungen der Bezirksvertretungen aus fachlicher, sachlicher und auch politischer Sicht berücksichtigt wurden.
Herr Frebel bekräftigte noch einmal seine Kritik unter Hinweis auf die vorliegende Vorlage und den Beschluss der Bezirksvertretung Innenstadt-Ost. Er betonte, dabei stünden keine persönlichen oder politischen, sondern allein sachliche Gründe im Vordergrund.
Die Vorlage müsse korrigiert werden. Das solle nach seiner Ansicht auch mit dem Antrag der SPD-Fraktion erfolgen. Er gab zur Niederschrift: "Dem Abs. 2 des Antrages hinsichtlich der Erlösanteile stimme ich selbstverständlich zu. Dem Gesamtantrag, wenn nicht absatzweise abgestimmt wird, kann ich so nicht zustimmen."
Der Kinder- und Jugendausschuss beschloss mehrheitlich (12 ja, 1 nein) folgenden Antrag der SPD-Fraktion:
Die Vermarktung der aufgegebenen Spielplatzflächen durch die Liegenschaftsverwaltung soll intensiv weiter verfolgt werden.
Die durch Ratsbeschluss vom 25.04.2002 ins Auge gefassten Erlösanteile zugunsten der Qualitätsverbesserung vorhandener Spielplätze werden für diesen Zweck weiterhin reklamiert.
Der KJA wird daher den Vermarktungsprozess weiter begleiten.
Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt den Sachstandsbericht zur Kenntnis.
zu TOP 2.5
Aktion "Ausbildung 12x12 - 144 Investitionen in die Zukunft"
(Drucksache Nr.: 05351-03)
Der Kinder- und Jugendausschuss fasste einstimmig folgenden Beschluss:
Der Kinder- und Jugendausschuss beschließt, die Aktion "Ausbildung 12x12 - 144 Investitionen in die Zukunft" durchzuführen.
zu TOP 2.6
Errichtung von Erziehungswohngruppen des Städt. Institutes für Heilpädagogik außerhalb des Stadtgebietes Dortmund und Umbenennung des Namens
(Drucksache Nr.: 04285-03)
- Anschreiben von Herrn Pogadl (Drucksache Nr.: 04285-03E)
Herr Sohn verwies eingangs auf das Anschreiben von Herrn Pogadl mit dem neuen Namensvorschlag.
Der Kinder- und Jugendausschuss empfahl einstimmig dem Rat der Stadt Dortmund, folgenden geänderten Beschluss zu fassen:
Der Rat beschließt, dass außerhalb des Stadtgebietes Dortmund Erziehungswohngruppen errichtet werden können und die Änderung des Namens der Einrichtung von "Städtisches Institut für Heilpädagogik" in "Städtisches Institut für erzieherische Hilfen".
zu TOP 2.7
Wirtschaftliche Jugendhilfe;
a) Erhöhung des Pflegegeldes für Minderjährige und junge Volljährige in Vollzeitpflege
b) Erhöhung des Pflegegeldes bei der Betreuung in Tagespflegestellen
(Drucksache Nr.: 05173-03)
Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Höhe des ab 01.01.2004 bei der Gewährung von Vollzeitpflege sowie bei der Betreuung in Tagespflegestellen zu zahlende Pflegegeldes zur Kenntnis.
zu TOP 2.8
EU-Gemeinschaftsinitiative URBAN II
hier: Fortführung des Projekts 1.3.1 Prävention von Kinderunfällen bis zum 31.12.2004.
(Drucksache Nr.: 05196-03)
Herr Frebel sprach sich für die Fortführung des Projektes aus, wenngleich sich ihm die Dringlichkeit der Vorlage nicht eröffne, da die Befristung bekannt gewesen sei.
Der Kinder- und Jugendausschuss empfahl einstimmig dem Rat der Stadt Dortmund, folgenden Beschluss zu fassen:
Der Rat der Stadt Dortmund beschließt im Rahmen der EU- Gemeinschaftsinitiative URBAN II die Fortführung des Projekts "1.3.1 Prävention von Kinderunfällen" bis zum 31.12.2004.
Die Finanzierung in Höhe von 34.254,51 € für das Projekt "1.3.1 Prävention von Kinderunfällen" erfolgt über die Finanzposition 6152 9512 0101 - 015518 URBAN II und ist für das Jahr 2004 vorgesehen. Der Stadt entsteht bei der Umsetzung der Maßnahme ein Eigenanteil in Höhe von ca. 10 % = 3.425,45 €.
Finanzmittel werden über die FiPo 6152 3680 0101 019998 (Landeszuschüsse URBAN II) sowie über die FiPo 6152 3680 0101 019898 (EU-Zuschüsse URBAN II) vereinnahmt.
Diese Maßnahme ist als Fortsetzungsmaßnahme zu sehen, weil die Maßnahme im operationellen Programm des Urban II - Projekts aufgeführt ist und den Kostenrahmen nicht überschreitet.
3. Anträge / Anfragen
zu TOP 3.1
Forderung nach einem 3. Ausführungsgesetz zur gesetzlichen Absicherung der Förderung der Jugendarbeit im Land Nordrhein-Westfalen
(Drucksache Nr.: 05456-04)
Herr Spangenberg begründete den Antrag und ging noch einmal kurz auf die Dringlichkeit ein.
Der Kinder- und Jugendausschuss beschloss einstimmig folgenden Antrag der VertreterInnen der Jugendverbände:
Der Kinder- und Jugendausschuss der Stadt Dortmund fordert den Landtag von Nordrhein-Westfalen auf, in einem 3. Ausführungsgesetz zum KJHG/Kinder- und Jugendhilfegesetz (§§ 11 – 13) die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit in Nordrhein-Westfalen auf eine gesetzlich verbindliche Grundlage zu stellen.
4. Informationen aus den Bezirksvertretungen
Herr Kohts berichtete aus den Bezirksvertretungen (s. Anlage).
5. Mitteilungen des Vorsitzenden
Herr Sohn wies auf die übersandten Informationen und Programme hin:
- Dokumentation des Fachtages zum 25 –jährigen Jubiläum des VSE
- Jugendhilfe Info Dez. 2003
- Ausbildungs- und Veranstaltungsprogramm der Kath. Jugendarbeit für 2004
- Jahresprogramm der Ev. Jugend Dortmund und Lünen für 2004
Herr Sohn beendete die Sitzung um 18.20 Uhr.
Sohn Neumann Lieberknecht
Vorsitzender sachkundiger Bürger Schriftführerin
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