N i e d e r s c h r i f t
über die 35. Sitzung des Schulausschusses,
am 02.07.2003
Ratssaal, Rathaus, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund
Öffentliche Sitzung:
Sitzungsdauer: 15:00 - 17:38 Uhr
Anwesend sind:
1. Stimmberechtigte Mitglieder:
Rm Hermann Diekneite (SPD)
Rm Walter Knieling (CDU)
Rm Heinz Neumann (CDU) i.V. für Rm Ute Bitter (CDU)
Rm Peter Werner Borris (SPD)
sB Hans-Joachim Braune (SPD)
Rm Thomas Carl (CDU)
Rm Brunhilde Euchler (CDU)
Rm Lucio Garcia-Martin (SPD)
Rm Jens Gierok (CDU)
Rm Gerda Horitzky (CDU)
Rm Peter Kozlowski (SPD)
Rm Siegfried Leniger (CDU)
sB Dr. Annette Littmann (FDP)
Rm Rosemarie Liedschulte (CDU) i.V. für Rm Claudia Middendorf (CDU)
Rm Wilfriede Müller-Jobst (SPD)
Rm Ulrike Nolte (SPD)
Rm Ingrid Reuter (B’90/Die Grünen im Rathaus)
Rm Gabriele Schnittker (SPD)
Rm Inge Kräft (SPD) i.V. für Rm Richard Utech (SPD)
Rm Katja Wilken (B’90/Die Grünen im Rathaus)
2. Beratende Mitglieder:
Günter Birkmann (Vertreter der Ev.Kirche)
Karola Paßmann (Stadtelternschaft)
Helga Rudack (Stadtelternschaft)
Joachim Göbel (Vertreter der Kath. Kirche)
3. Verwaltung:
StD Klaus Fehlemann (zu TOP 2.3)
StR Siegfried Pogadl
Gisela Bartholomä (zu TOP 2.7)
Ralf Dallmann
Helga Jänsch (zu TOP 2.8)
Ulrich Koch
Winfried Liebig
Johannes Roeren
Gudrun Schumacher
Dieter Schwertfeger
Dr. Bernd Striegler
Renate Tölle
Volker Werner
4. Schulaufsicht:
Dr. Christa Fritze
Bernhard Nolte
Helmut Röller
5. Gäste:
Werner Beyer (Sprecher der Sonderschulen)
Peter Brekau (Sprecher der Realschulen)
Willibald Jöhren (Sprecher der Gymnasien)
Dieter Krahn (Sprecher der Hauptschulen)
Horst E. Michalke (Sprecher der Berufskollegs)
Dieter Röhrich (Sprecher des Weiterbildungskollegs)
Peter Seger (Sprecher der Gesamtschulen)
Veröffentlichte Tagesordnung:
Die Verwaltung wird mit der zeitnahen Erstellung eines standortspezifischen Maßnahmenkataloges zum Brandschutz beauftragt. Dieser Katalog soll insbesondere die jeweiligen Schulen, die zu treffenden Brandschutzmaßnahmen sowie die zeitlichen Umsetzungsmöglichkeiten und voraussichtlichen Kosten nach Prioritäten katalogisieren.
Der Maßnahmenkatalog dient als Richtvorgabe für die Umsetzung der Brandschutz-Sanierungsmaßnahmen.
zu TOP 2.1
Investitionsprogramm Schule
- mündlicher Bericht
Herr Koch (Technisches Immobilienmanagement) erstattet mündlich Bericht über den Stand der Baumaßnahmen. Bei den PCB-Sanierungen in der Albrecht-Dürer-Realschule ist der 1. Bauabschnitt fertig gestellt, die Schule ist umgezogen, der Beginn des 2. Bauabschnittes, die Entkernung/Schadstoffsanierung sind ab 30.06.2003 vorgesehen. Am Reinoldus- und Schiller-Gymnasium laufen die Trockenbauarbeiten Decken, die Malerarbeiten und die Bodenbelagsarbeiten, die Fertigstellung des 1.BA erfolgt nach den Sommerferien, ebenso der Umzug. Am Heisenberg-Gymnasium sind die Metallbauarbeiten beauftragt, die Fertigstellung der restlichen Fassadenelemente und Türanlagen erfolgt bis Ende September, die Trockenbauarbeiten bis Mitte Juli, die Fliesen- und Malerarbeiten laufen (Fertigstellung im August), auch die Bodenbelagsarbeiten (Fertigstellung Ende Juli), der Einbau der Innentüren erfolgt ab Mitte Juli, die Feininstallation der Technik ab Ende Juli. Auch an der Urbanus-Grundschule laufen Trockenbauarbeiten und Schlosserarbeiten, kurz vor der Fertigstellung sind Estrich- und Dachabdichtungsarbeiten. Bei der PCB-Sanierung der Turnhalle am Phoenix-Gymnasium sind die Estricharbeiten abgeschlossen, die Beleuchtungsmontage in der Halle ist fertig, Fußbodenheizung und Unterkonstruktion Hallenboden ebenfalls, die Fliesenarbeiten beginnen in der 27. Kalenderwoche (KW), sodass die Turnhalle nach den Ferien wieder zur Verfügung steht. Auch die Schadstoffsanierung an der Erich-Kästner-Grundschule ist fertig, die Freimessung erfolgt Mitte Juli, der Beginn des Rückbaus erfolgt mit Erneuerung der Dachkonstruktion. Im Rahmen der Neubau- und Erweiterungsmaßnahmen sind die Trockenbau- und Estricharbeiten an der Marie-Reinders-Realschule bis Ende Juli fertig, die Fliesenarbeiten beginnen ab Anfang Juli, der Abbruch der Außentoiletten des Altbaues erfolgt in den Sommerferien, nach Fertigstellung des Neubaus wird sofort mit den Sanierungsarbeiten des Altbaus beginnen. Da Abbrucharbeiten Lärm und Staub verursachen, wird diese Maßnahme bereits in den Sommerferien durchgeführt. An der Nikolaus-Kopernikus-Realschule/ Hauptschule Westerfilde sind die Innenputzarbeiten fertig, die Fassadendämmung läuft, Estricharbeiten ab 27. KW, die Trockenbauarbeiten beginnen ab 29. KW, im Anbau der Hauptschule sind die Innenputzarbeiten fertig, die Estricharbeiten laufen ab 26. KW, die Trockenbauarbeiten haben begonnen. Beim Neubau der Sporthalle an der Martin-Luther-King-Gesamtschule stehen die Maurerarbeiten im Umkleidetrakt im Obergeschoss kurz vor Fertigstellung, die Stahlbauarbeiten beginnen Mitte Juli, die Metallbauarbeiten Ende Juli und die technischen Gewerke HKS, Elektro ab Anfang August. Bei den alternativen Finanzierungen sind an der Hansa-Grundschule die Abbrucharbeiten abgeschlossen, die Baustelleneinrichtung wird ergänzt und Erdarbeiten laufen. An der Hangeney-Grundschule herrscht ein ähnliches Bild, die Erdarbeiten laufen, Drainage- und Entwässerungskanalarbeiten haben begonnen, und die Gründungsarbeiten für die Fundamente laufen. Bei der Erweiterung der Albert-Einstein-Realschule läuft die Vergabe der Rohbauarbeiten, der Abbruch der Toilettenanlage beginnt in der 28. KW. Bei den sonstigen Baumaßnahmen ist zunächst die Grundschule Kleine Kielstraße zu nennen, bei der im Zuge des Dachgeschoss-Ausbaus die Malerarbeiten abgeschlossen sind, der Einbau der Trennwandanlagen erfolgt Mitte Juli, Fertigstellung der Maßnahme ist Ende Juli. Bei der Dacherneuerung an der Elsa-Brändström-Grundschule ist der Gerüstumbau für die 2. Hälfte der Dachdeckung erfolgt, die Dachdeckungsarbeiten im 2. BA laufen. An der Bodelschwingh-Grundschule ist die Fassadensanierung der Turnhalle abgeschlossen, Restanstricharbeiten laufen, mit einer Fertigstellung ist bis Anfang Juli zu rechnen. An der Aplerbecker Grundschule erfolgt der Fassadenanstrich in den Sommerferien, ebenso die Toilettensanierung an der Busenberg-Grundschule. An der Hellweg-Grundschule ist der Abbruch der Pavillonanlage erfolgt, ebenso am Robert-Schuman-Berufskolleg der Abbruch der Innenwände, abgehangene Decken und Fußböden laufen im Juli, Rückbau und Erneuerung der Dachabdichtungen erfolgt in den Sommerferien. Der 2. BA für die Fenstererneuerung an der Martin-Luther-King-Gesamtschule ist bis Mitte Juli
fertiggestellt. An der Hauptschule Lützowstraße beginnt die Sanierung der Außentoiletten im Südtrakt Ende Juli. An der Vincke-Grundschule, der Brukterer-Grundschule und der Buschei-Grundschule beginnt die Fenstererneuerung Ende Juli. An der Benninghofer Grundschule erfolgen Metallbauarbeiten im Rahmen der Erneuerung der Treppenhausfassade in den Sommerferien. Ebenfalls in den Sommerferien erfolgt die Ausführung der Fenstererneuerung an der Petri-Grundschule.
Auf die Frage von Herrn Borris (SPD-Fraktion) nach der abgebrannten Sporthalle der Fine-Frau-Grundschule antwortet Herr Koch (Technisches Immobilienmanagement), dass der Brandschaden noch vor den Ferien behoben sein wird.
zu TOP 2.2
Hauptschule Innenstadt-West
- schriftliche Stellungnahme der Verwaltung
Auf die Frage von Herrn Knieling (CDU-Fraktion), welche Kosten der Stadt durch die Beseitigung der Baumängel entstanden sind, erläutert Herr Koch (Technisches Immobilienmanagement), dass neben Gewährleistungsmängeln am Neubau auch verschiedene Maßnahmen durchgeführt wurden, die aus Mitteln der Bezirksvertretung finanziert wurden. Er schildert dann im Einzelnen die durchgeführten Arbeiten und stellt abschließend fest, dass 90% der Maßnahmen auf Gewährleistung liefen, während die zusätzlichen Maßnahmen im Zuge der Mittelbereitstellung durch die BV erfolgten.
Die schriftliche Stellungnahme der Verwaltung wird damit zur Kenntnis genommen.
zu TOP 2.4
Schadstoff-, Brandschutzsanierung und Substanzsicherung
hier: Alfred-Adler-Schulkomplex
Empfehlung (Drucksache Nr.: 04337-03)
Der Schulausschuss empfiehlt dem Rat der Stadt Dortmund einstimmig, folgenden Beschluss zu fassen:
Beschluss:
Der Rat der Stadt Dortmund beschließt die Durchführung der Investitionsmaßnahme: Schadstoffsanierung einschl. der Sanierung zur Substanzsicherung des Alfred-Adler-Schulkomplexes, Jungferntalstr. 60-64 in Dortmund-Kirchlinde mit Gesamtkosten von 4.555.850,00 Euro.
Die Investitionsausgaben werden wie folgt finanziert:
HJ 2003 | Zahlungsbedarf | Auftragsbedarf | Mehrbedarf | |
Fipo 2100 9409 0275 | ![]() | ![]() | ![]() | |
HS | 1.400.000,00 € | 2.650.850,00 € | ![]() | 1.250.850,00 € |
VE | 1.400.000,00 € | ![]() | 600.000,00 € | ![]() |
Fipo 2100 9351 0275 und 2700 9351 0134 | ![]() | ![]() | ![]() | |
HS | 0,00 € | 0,00 € | 0,00 € | ![]() |
HJ 2004 | Zahlungsbedarf | Auftragsbedarf | Mehrbedarf | |
Fipo 2100 9409 0275 | ![]() | ![]() | ![]() | |
HS | 1.400.000,00 € | 1.800.000,00 € | 0,00 € | 400.000,00 € |
VE | 0,00 € | ![]() | ![]() | ![]() |
Fipo 2100 9351 0275 und 2700 9351 0134 | ![]() | ![]() | ![]() | |
HS | 105.000,00 € | 105.000,00 € | 0,00 € | 0,00 € |
Gesamt | 2.905.000,00 € | 4.555.850,00 € | ![]() | 400.000,00 € |
Maßnahme | HJ 2003 | HJ 2004 |
Fipo 2300 5012 0000 | ||
Schadstoffsanierung Reinoldus- u. Schiller-Gymn. | 600.000,00 € (HS) | 400.000,00 € (HS) |
Fipo 2150 9411 0155 | ||
Erweiterung und Umbau HS Innenstadt-West | 119.552,19 € (HAR) | |
Fipo 2300 9405 0201 | ||
Lokales Medienkompetenzzentrum | 107.600,00 € (HAR) | |
Fipo 2400 9411 0115 | ||
Größere Instandstandsetzungen Gew. Schulen | 91.300,85 € (HAR) | |
Fipo 2200 9411 0146 | ||
Erweiterung und Umbau HS Wilh.-Röntgen-RS | 332.396,96 (HS) | |
Gesamt: | 1.250.850,00 € | 400.000,00 € |
zu TOP 2.8
Lokale Agenda 21, 3. Zwischenbericht an den Rat
Kenntnisnahme (Drucksache Nr.: 04297-03)
Der Schulausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
zu TOP 2.9
Situation an Dortmunder Berufskollegs
Beantwortung einer Bitte Stellungnahme der CDU-Fraktion (Drucksache Nr.: 04330-03-ASCE)
Herr Knieling (CDU-Fraktion) dankt für die Beantwortung der Anfrage und sieht voller Erwartung der ersten Sitzung der Lenkungsgruppe entgegen. Bei der Beantwortung der Frage 2 stimmt nach seiner Auffassung aber die Reihenfolge nicht; das zeugt von einer gewissen Konzeptlosigkeit der Verwaltung. In mehreren Gesprächen mit den Leitungen der Berufskollegs ist Politik auf die Nöte und Sorgen hingewiesen worden. Er fordert daher dringend, zunächst grundsätzliche Maßnahmen zu treffen, um die missliche Situation an den Berufskollegs zu beheben. Erst danach sollte man sich über die Errichtung eines neuen Berufskollegs im IT- und Medienbereich unterhalten.
Frau Reuter (Bündnis 90/Die Grünen) hält diese Diskussion aufgrund des sehr ausführlichen Ratsbeschlusses für entbehrlich. Sie bittet allerdings darum, den Sitzungstermin für die Lenkungsgruppe zu überprüfen, da am 30.07. auch der AUSW tagt.
Herrn Braune (SPD-Fraktion) fehlt der Hinweis auf den Ersatzbau für das Robert-Schuman-Berufskolleg; er bittet um entsprechende Ergänzung.
Herr Pogadl (Schuldezernent) will die vorgetragenen Terminprobleme mit dem 30.07. gern transportieren und den Vorsitzenden der Lenkungsgruppe auf die Überschneidungen hinweisen. Er weist aber den Vorwurf zurück, dass in der Reihenfolge vordringlich vom Bau eines neuen IT-Berufskollegs gesprochen wird. Die Verwaltung wird entsprechend dem Ratsbeschluss die Entwicklung eines Konzeptes für ein neues IT-Berufskolleg vorlegen, ob dieses aber ein Neubau ist oder in eine vorhandene Landschaft integriert wird, wird kurz vor der Sitzung der Lenkungsgruppe noch einmal intern auch im Verwaltungsvorstand gesichtet und dann erst bekannt gegeben.
Der Schulausschuss nimmt damit den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
zu TOP 2.10.1
Ausweitung des Modellvorhabens "Selbstständige Schule"
Empfehlung (Drucksache Nr.: 04396-03)
zu TOP 2.10.2
Selbstständige Grundschulen
Beantwortung einer Bitte um Stellungnahme der CDU-Fraktion
zu TOP 2.10.3
Modellversuch Selbstständige Schule
Beantwortung einer Bitte um Stellungnahme der SPD-Fraktion
TOP 2.10.1, 2.10.2 und 2.10.3 werden im Zusammenhang behandelt. Die Bitten um Stellungnahme der CDU-Fraktion und der SPD-Fraktion sind zufriedenstellend beantwortet.
Herr Knieling (CDU-Fraktion) stellt fest, dass die gesetzlichen Vorgaben wegen der total unzureichenden Rahmenbedingungen des Landes dringend überarbeitet werden müssten, besonders was die finanzielle Ausstattung der Schulen betrifft. Eine Schule wird nicht dadurch selbstständiger, dass sie im Jahr 5.000 Euro mehr zur Verfügung hat als andere. Der Vorlage wird er aber zustimmen, in der Hoffnung, dass die Zukunft eine Besserung bringen wird.
Auf die Nachfrage von Frau Dr. Littmann (FDP) zur Überbesetzung des Grundschulkapitels erläutert Frau Dr. Fritze (Schulaufsicht), dass es im Moment landesweit keine Einstellungen in Grundschulen gibt. Das ist dadurch bedingt, dass es durch sehr kleine Klassen insgesamt zu viele Grundschullehrer gibt. In Dortmund mussten diese Lehrer verteilt werden, und es wurden jetzt Einstellungen durch den Vertretungspool vorgenommen, wobei allerdings die selbstständigen Schulen vorrangig bedient wurden. Ansonsten mussten auch Stellen von 20- auf 28 Stunden-Verträge aufgebaut werden; das alles hat bewirkt, dass keine Neueinstellungen vorgenommen werden. Bei „Geld statt Stellen“ werden jetzt vom Ministerium aber kurzfristig doch wieder Mittel bereit gestellt.
Der Schulausschuss empfiehlt dann dem Rat der Stadt Dortmund einstimmig, folgenden Beschluss zu fassen:
Beschluss:
Der Rat beschließt die Teilnahme der Stadt Dortmund mit sieben weiteren Schulen an dem Modellvorhaben "Selbstständige Schule" und stimmt dem Abschluss der Kooperationsvereinbarungen zu.
zu TOP 2.14
Ausbau der Zillerschule - Sonderschule für Lernbehinderte - zu einer Schule im
organisatorischen und personellen Verbund ab Beginn des Schuljahres 2003/04
Empfehlung (Drucksache Nr.: 04418-03)
Frau Dr. Fritze (Schulaufsicht) erläutert die Vorlage. Im Rahmen der wohnortnahen Beschulung ist es wichtig, dass Sonderschüler aus der Primarstufe im Bereich der südlichen Innenstadt beschult werden können. Darüber hinaus müssen die bestehenden E-Schulen, die Tremoniaschule und die Schule an der Froschlake entlastet werden, weil dort bereits ein sehr hoher räumlicher Bedarf besteht und verhindert werden soll, dass diese Schulen zu groß werden. Die Zillerschule ist für das Vorhaben räumlich gut geeignet, sie ist eine Lernbehindertenschule, die einen konstanten Schülerbestand von 70 bis 80 Schülern hat. Da dies auf Dauer zu wenig wäre, ist es sehr sinnvoll, die Räumlichkeiten zusätzlich für eine Primarstufe in Erziehungshilfe zu nutzen.
Der Schulausschuss empfiehlt dem Rat der Stadt Dortmund einstimmig, folgenden Beschluss zu fassen:
Beschluss:
Der Rat der Stadt beschließt gemäß § 8 Abs. 1 in Verbindung mit § 4 Abs. 6 des
Schulverwaltungsgesetzes (SchVG) den Ausbau der Zillerschule - Sonderschule für Lernbehinderte – zu einer Schule im organisatorischen und personellen Verbund (Primarstufe) ab dem Schuljahr 2003/04 (01.08.2003).
zu TOP 2.15
Anmeldeüberhänge am Bert-Brecht-Gymnasium
- Bericht der Verwaltung (Drucksache Nr.: 04506-03)
- Bitte um Stellungnahme der CDU-Fraktion (Drucksache Nr.: 04506-03-ASC)
Herr Knieling (CDU-Fraktion) hält den Vorgang für ein Highlight der vergangenen und auch der heutigen Schulausschusssitzung und ruft dann kurz die Geschehnisse in Erinnerung. Die Art und Weise, wie auf kaltem Weg am Bert-Brecht-Gymnasium zum Schuljahr 2003/2004 eine fünfte Klasse eingerichtet worden ist, ist für seine Fraktion nicht hinnehmbar. Damit wurden sämtliche Prinzipien, die in diesem Hause beschlossen worden sind, einfach über den Haufen und Überzeugungen über Bord geworfen, nur weil sich der zuständige Ratsvertreter aus persönlichem Interesse eingeschaltet und Druck ausgeübt hat. Für die CDU-Fraktion ist dieses Vorgehen blamabel und unverantwortbar, nicht zuletzt, weil dadurch zugelassen wird, dass eine andere Schule ausblutet. Er fordert daher sofortige Korrekturen.
Für Frau Reuter (Bündnis 90/Die Grünen) wurden gerade zwei Bereiche vermischt. Zum einen wurde in der vorletzten Sitzung grundsätzlich über Anmeldeverfahren an Gymnasien gesprochen und dazu auch einen Antrag beschlossen, für die Zukunft grundsätzlich ein vernünftiges Verfahren zu finden, damit solche Querelen wie z.B. mit dem Bert-Brecht-Gymnasium, möglichst nicht mehr entstehen. Da hier von Zurückweichen oder Umfallen keine Rede sein kann, weist sie die Behauptungen zurück, ihre Fraktion hätte Überzeugungen über Bord geworfen. Der Beschluss in der letzten Sitzung speziell zum Bert-Brecht-Gymnasium ist mit den Stimmen der Grünen verabschiedet worden, weil es ihr Bestreben war, für die Kinder und Eltern vor Ort, für die die Abweisung eine unzumutbare Härte bedeutete, eine vernünftige Regelung zu finden. Von daher kann sie die Aufgeregtheit gar nicht nachvollziehen, zumal es sich auch gar nicht um eine Grundsatzentscheidung handelt, sondern lediglich um eine Ausnahmeregelung für ein Jahr.
Für Herrn Pogadl (Schuldezernent) kann die Aufforderung der CDU, einen in der letzten Sitzung gefassten Ausschussbeschluss zu konterkarieren, nicht ernst gemeint sein. Der Ausschuss hat um eine ausnahmsweise Regelung für das nächste Schuljahr gebeten, die von der Verwaltung pflichtgemäß umgesetzt wurde. Er hat im Übrigen mit der Bezirksregierung Arnsberg fest abgesprochen, dass es wirklich ein einmaliger Vorgang bleibt, so wie es dieser Ausschuss hier auch eingefordert hat. Von daher weiß er nicht, was die CDU-Fraktion der Verwaltung vorwerfen will.
Herr Neumann (CDU-Fraktion) möchte gar nicht ins Detail gehen, erinnert aber daran, dass es auch noch nach der vorletzten Schulausschusssitzung einhellige Meinung war, die Vierzügigkeit am Bert-Brecht-Gymnasium durchzusetzen. Von daher ist die jetzige Entscheidung ein Trauerspiel für die Politik, und das fällt auch auf die Verwaltung zurück. Merkwürdigerweise hat im letzten Jahr niemand den Mund aufgemacht, als es um die Kinder der Marienborn-Grundschule ging, die nun 40 Minuten oder länger bis in die Stadt fahren.
Frau Nolte (SPD-Faktion) geht davon aus, dass sich die Bemerkung zum Ausbluten einer Schule auf das Heinrich-Heine-Gymnasium bezieht. Ihrer Meinung nach besteht das Dilemma dieser Schule aber nicht darin, dass jetzt fünf oder sechs Kinder nicht kommen, sondern darin, dass 30 Kinder erst gar nicht angemeldet worden sind. Das zu ändern und das Heinrich-Heine-Gymnasium wieder zu einer attraktiven Schule zu machen wird eine wichtige Aufgabe für die Zukunft sein.
Herrn Diekneite (Vorsitzender, SPD-Fraktion) liegt es am Herzen, darauf hinzuweisen, dass die Verantwortung für diese Entscheidung nicht bei der Verwaltung liegt, sondern bei SPD und Grünen, die mit diesem Antrag Elternwillen entsprochen haben. So ganz schlimm kann es dann doch auch nicht gewesen sein, etwas im Vorfeld zu korrigieren, was nicht gut gelaufen ist. Außerdem hält er es für an den Haaren herbeigezogen, den Einzelfall Heinrich-Heine-Gymnasium in der Form wie geschehen zu dramatisieren. Von den 25 Eltern, die Widerspruch eingelegt haben, haben nämlich 20 ihre Kinder am Reinoldus- und Schiller-Gymnasium oder in Castrop-Rauxel angemeldet, das Heinrich-Heine-Gymnasium verliert also lediglich 5 Kinder.
Nach einer weiteren kontrovers geführten Diskussion stellt Herr Diekneite (Vorsitzender, SPD-Fraktion) fest, dass der Schulausschuss den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis nimmt. Die Bitte um Stellungnahme der CDU-Fraktion wird von der Verwaltung in der nächsten Sitzung beantwortet, wobei Herr Dallmann (Schulverwaltungsamt) darauf aufmerksam macht, dass rechtliche Fragen von der Bezirksregierung Arnsberg beantwortet werden müssen.
zu TOP 3.1
Gemeinsamer Unterricht Sek. I
Antrag der Fraktion B'90/Die Grünen (Drucksache Nr.: 04500-03-ATB)
Folgender Antrag der Fraktion B’90/Die Grünen wird wegen des noch vorhandenen Beratungsbedarfs ohne Beschlussfassung in die nächste Sitzung des Schulausschusses geschoben:
1. Der Ausschuss spricht sich dafür aus, allen Eltern, deren Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Dortmunder Grundschulen gefördert werden, ein solches Angebot zur Weiterführung in Schulen der Sekundarstufe I zu machen, um Eltern die Wahlmöglichkeit zwischen allgemeiner und besonderer Schule zu gewähren.
2. Der Schulausschuss spricht sich dafür aus, die verbesserten Bedingungen für die Ausweitung des gemeinsamen Unterrichtes an weiterführenden Dortmunder Schulen zu nutzen. In diesem Sinne wird die Verwaltung aufgefordert, eine bedarfsorientierte und wohnortnahe Planung vorzulegen, die aus den Zahlen von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Grundschulen zu entwickeln ist.
3. Zur Begleitung der Planungen soll der ehemals bestehende Arbeitskreis reaktiviert werden, der die im Bereich Früh- und Sonderförderung tätigen Initiativen und Institutionen in die Planungsprozesse einbezieht.
4. Die Möglichkeit des „gemeinsamen Lernen“ soll durch geeignete Öffentlichkeitsarbeit bekannt gemacht werden.
zu TOP 3.2
Lehrerversorgung an Dortmunder Realschulen und Gymnasien
Antrag zur TO (CDU-Fraktion) (Drucksache Nr.: 04490-03)
Einstimmig nimmt der Schulausschuss folgenden Antrag der CDU-Fraktion an:
Der Schulausschuss fordert die Verwaltung auf, sich bei der Bezirksregierung Arnsberg für eine ausreichende Lehrerversorgung an den Dortmunder Realschulen und Gymnasien einzusetzen, damit ein geregelter Schulbetrieb gewährleistet ist.
zu TOP 3.3
Schulsozialarbeit an Sonderschulen
hier : Tremoniaschule
Antrag der SPD-Fraktion (Drucksache Nr.: 04518-03-ATS)
Frau Wilken (Bündnis 90/Die Grünen) bittet, den Beschluss aus aktuellem Anlass um den Passus „sowie der Zillerschule“ zu erweitern, da ja gerade beschlossen wurde, dass die Zillerschule zukünftig auch von Schülern mit Förderbedarf im Bereich der Erziehungshilfe besucht wird.
Einstimmig nimmt der Schulausschuss folgenden, während der Sitzung ergänzten (siehe fette Unterstreichung) Antrag der SPD-Fraktion an:
Der Schulausschuss beschließt, die Verwaltung aufzufordern, die verlässliche Schulsozialarbeit an den Schulen für Erziehungshilfe abzusichern und bedarfsgerecht auszubauen.
Dabei soll die Schulsozialarbeit am Schulstandort Froschlake im bisherigen Umfang erhalten bleiben und darüber hinaus eine geeignete Stelle an der Tremoniaschule sowie der Zillerschule geschaffen werden.
Die Verwaltung möge prüfen, ob Dodi in ein dauerhaftes Trägerkonzept eingebunden werden kann.
zu TOP 3.4
Lernmittelfreiheit
Bitte um Stellungnahme der Verwaltung (FDP) (Drucksache Nr.: 04571-03)
Herr Pogadl (Schuldezernent) weist darauf hin, dass die Rechtsänderung schon Gegenstand einer Ratsdiskussion war und zitiert aus dem Antrag der CDU zur Ratssitzung vom 6.3.03. Inzwischen ist das LFG verabschiedet und aus der im März noch zwingenden Vorgabe ist eine Kann-Bestimmung geworden, d.h. die Gemeinden können von einer gesteigerten Inanspruchnahme der Eltern Gebrauch machen. Die Verwaltung der Stadt Dortmund hat allerdings nicht die Absicht, sodass es bei dem bleibt, wie es im Augenblick ist.
Auf die Frage von Frau Dr. Littmann (FDP), wie diese Information an die Schulen weitergegeben wird, antwortet Herr Pogadl (Schuldezernent), dass es seiner Auffassung nach nur Sinn macht zu kommunizieren, wenn etwas verändert werden soll und nicht, wenn alles beim Alten bleibt. Ihm liegen allerdings Informationen vor, dass einige Schulen die neue Regelung trotzdem für sich anwenden, um damit zu bestimmten Budgetsteigerungen zu kommen. Eine rechtlich verbindliche Änderung gibt es nicht, und damit gilt der alte Grundsatz.
Herr Michalke (Sprecher der Berufskollegs) weist auf die besondere Situation der Berufskollegs hin. Berufsschüler können jetzt die Lernmittelfreiheit nicht mehr genießen und müssen ihre Bücher selbst beschaffen, und auch die die Berufskollegs selbst verspüren immense Einschränkungen in ihrem Investitionsvolumen. Er bittet daher dringend, jetzt die Gelegenheit zu nutzen und hier und heute zu erörtern, wie eine Milderung erzielt werden kann.
Herr Seger (Sprecher der Gesamtschulen) befürchtet, dass die Ausführungen der Verwaltung in den allgemein bildenden Schulen für Konfusion sorgen werden. Es gibt nämlich eine ganze Reihe von Schulen, die ihre Beschlüsse in den Schulkonferenzen schon gefasst und sich insofern an die neuen Regelsätze angepasst haben. Die Frage, ob diese Beschlüsse nun nicht rechtsgültig sind bzw. ob ein bereits angepasster Beschluss einer Schulkonferenz auch umgesetzt werden kann, kann Herr Pogadl (Schuldezernent) aus dem Stegreif nicht beantworten, wird dies aber prüfen lassen.
Herr Jöhren (Sprecher der Gymnasien) bestätigt, dass auch an den meisten Gymnasien bereits Beschlüsse gefasst worden sind.
Um Missverständnisse zu vermeiden weist Herr Diekneite (Vorsitzender, SPD-Fraktion) darauf hin, dass die Erhöhung der Durchschnittsbeträge bindend für das ganze Land ist, es geht jetzt um die Relation der Kostenbeteiligung, die bisher 2/3 zu 1/3 lautete und jetzt geändert werden kann auf 51% zu 49%. Er bittet in diesem Zusammenhang aber eindringlich um eine einheitliche Regelung, da es nachgerade unmöglich wäre, wenn an den verschiedenen Dortmunder Schulen eine Ungleichheit beim Elternanteil entstände.
Herr Schwertfeger (stellv. Leiter des Schulverwaltungsamtes) macht darauf aufmerksam, dass ein solches Verfahren voraussetzt, dass die städtischen Haushaltsmittel angehoben werden. Im Augenblick sichern die veranschlagten Mittel nur eine 2/3-Beteiligung des Schulträgers unter den alten Durchschnittsbeträgen zu, d.h. es fehlen 750.000 Euro, und das Problem ist zurzeit noch nicht gelöst.
Herr Knieling (CDU-Fraktion) versteht nicht, dass die Schulen in den Schulkonferenzen offensichtlich schon Beschlüsse fassen, obwohl diese jeglicher rechtlichen Grundlage entbehren. Da sich am Verhältnis aber nichts ändert, hätte das auch nicht in einen Schulkonferenzbeschluss münden müssen. Zum zweiten ist er sehr daran interessiert zu erfahren, wie die Restfinanzierung von 750.000 Euro abgewickelt wird.
Herr Brekau (Sprecher der Realschulen) hat in den letzten Wochen und Monaten mehrfach beim Schulverwaltungsamt nachgefragt, wie der Handlungsspielraum, den das LFG in der Neufassung den Schulträgern eröffnet, genutzt werden soll. Da keine konkreten Auskünfte zu erhalten waren, besteht auch an den Realschulen in Dortmund keinerlei Sicherheit darüber, welche Beschlüsse in der Schulkonferenz zu fassen sind. Im Gegenteil, es herrscht eine ziemliche Verwirrung an den Schulen, weil eine Information, wie der Schulträger das Verfahren nach neuem Recht handhaben möchte, nicht erfolgt ist. Herr Jöhren (Sprecher der Gymnasien) kann das nur bestätigen und erläutert dann, warum große weiterführende Schulen Vorlaufzeiten für den gesamten Büchereinkauf benötigen.
Herr Diekneite (Vorsitzender, SPD-Fraktion) vermutet, dass das Missverständnis deswegen aufgetaucht sein könnte, weil in allen umliegenden Städten von der 49:51% -Regelung Gebrauch gemacht wurde und man sicher angenommen habe, auch Dortmund würde so verfahren. Es steht für ihn außer Frage, dass die Sache schnellstens geklärt werden muss, damit die Schulen wissen, auf welcher Grundlage sie ihre Entscheidungen zu treffen haben.
Auf die Frage von Frau Wilken (Bündnis 90/Die Grünen), ob es vonseiten der Verwaltung eine Möglichkeit gibt, die Schulen jetzt noch schnell über den Stand der Dinge zu informieren, antwortet
Herr Schwertfeger (stellv. Leiter des Schulverwaltungsamtes), dass das per E-Mail sofort ginge. Aber wenn das Geld nicht da ist, nützt eine solche Information überhaupt nichts. Darüber wird ja im Augenblick mit der Kämmerei verhandelt, und ohne Deckung kann die Schulverwaltung keine Verpflichtungen unterschreiben.
Herr Diekneite (Vorsitzender, SPD-Fraktion) bittet, Politik sofort zu informieren, wenn darüber Klarheit herrscht, möglichst noch vor den Sommerferien. Wunsch und Wille von Politik, Verwaltung und Schulen sind hinreichend dargestellt worden. Dann dankt er für die Zusammenarbeit und schließt die öffentliche Sitzung um 17.38 Uhr.
D i e k n e i t e M ü l l e r-J o b s t S t a h n k e
Vorsitzender Ratsmitglied Schriftführerin
© Stadt Dortmund
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© Dortmunder Systemhaus