über die 16. Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung
am 29.11.2006
Ratssaal, Rathaus, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund
Öffentliche Sitzung
Sitzungsdauer: 15:00 - 18:45 Uhr
Anwesend waren:
a) Stimmberechtigte Mitglieder:
SPD
Rm Prüsse
Rm Borris
Rm Kozlowski
Rm Matzanke
Rm Ollech
Rm Schilff bis 17:40 Uhr
Rm Spieß
Rm Starke
sB Pfeiffer
CDU
Rm Krause
Rm Böhm
Rm Frank
Rm Hübner
Rm Menzebach
Rm Ulrich
sB Drüll
B90/Die Grünen
Rm Tönnes
sB Stackelbeck
FDP
Rm Dr. Littmann
b) Mitglieder ohne Stimmrecht:
sE Herr Kujat Seniorenbeirat
c) Beratende Mitglieder:
Herr Barfuss Handwerkskammer
Frau Neu Agentur für Arbeit
Herr Reichel Kreishandwerkerschaft
Herr Schreiber IHK
Herr Weber DGB
Rm Stammnitz Ratsgruppe „Die Linke“
d) Verwaltung:
Herr Mager Wirtschaftsförderung Dortmund
Herr Ellerkamp Wirtschaftsförderung Dortmund
Herr Schlickewei Wirtschaftsförderung Dortmund
Frau Stein Wirtschaftsförderung Dortmund
Herr Lachmann Wirtschaftsförderung Dortmund
Herr Poth Wirtschaftsförderung Dortmund
Herr Nehm SV „Verpachtung Technologiezentrum Dortmund“
e) Gast:
Herr Steinkamp Sparkasse Dortmund
Veröffentlichte Tagesordnung:
T a g e s o r d n u n g
für die 16. Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung,
am 29.11.2006, Beginn 15:00 Uhr,
Ratssaal, Rathaus, Friedensplatz 1, 44135 Dortmund
Öffentlicher Teil:
1. Regularien
1.1 Benennung eines Ausschussmitgliedes zur Mitunterzeichnung der Niederschrift
1.2 Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NRW
1.3 Feststellung der Tagesordnung
1.4 Genehmigung der Niederschrift über die 15. Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung am 19.10.2006
2. Angelegenheiten der Wirtschaftsförderung Dortmund
2.1 Öffentliche Finanzierung und Kapitalbeschaffung als Elemente der Wirtschaftförderung
- Finanzierung mittelständischer Unternehmen
Berichterstatter: Herr Mager
- Vorstellung der Aktivitäten von S-Venture, insbesondere der neue Seed-Fonds (Frühphasenfonds)
Berichterstatter: Herr Steinkamp, Sparkasse Dortmund
mündlicher Bericht
2.2 URBAN II-Projekt “Standortsicherung und Entwicklung von Betrieben”
hier: Mikrofinanz-Projekt NORDHAND
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 07087-06)
2.3 Wirtschaftsplan und Produkt- und Leistungsplanung 2007 für die Wirtschaftsförderung Dortmund
Empfehlung
(Drucksache Nr.: 06681-06)
2.4 Beratung des Haushaltsplanentwurfes 2007
Empfehlung
(Drucksache Nr.: 06592-06)
dazu: Anlage: Lesehilfe
(Drucksache Nr.: 06592-06-E1)
2.5 Wirtschaftsplan 2007 des Sondervermögens "Verpachtung Technologiezentrum Dortmund"
Empfehlung
(Drucksache Nr.: 06927-06)
2.6 Fortführung der Regionalagentur Westfälisches Ruhrgebiet für die Zeit vom 01.01.2007 - 31.12.2008
Empfehlung
(Drucksache Nr.: 07051-06)
2.7 Aktuelle Angelegenheiten der Wirtschaftsförderung Dortmund
dazu: Vorschlag zur TO (CDU-Fraktion)
(Drucksache Nr.: 07145-06)
3. Dezernatsübergreifende Angelegenheiten
- unbesetzt -
4. Anfragen, Anträge
4.1 Terminplan für den Ausschuss für Wirtschaftsförderung für das Jahr 2007
Vorschlag zur TO und Antrag (CDU-Fraktion)
(Drucksache Nr.: 06577-06-E1)
4.2 Verwendung von Recycling-Materialien
Antrag zur TO (Fraktion FDP/Bürgerliste)
(Drucksache Nr.: 06882-06)
Die Sitzung wurde vom Vorsitzenden - Herrn Rm Prüsse - eröffnet und geleitet.
Vor Eintritt in die Tagesordnung stellte der Vorsitzende fest, dass zur heutigen Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung ordnungs- und fristgemäß eingeladen wurde und dass der Ausschuss beschlussfähig ist.
1. Regularien
zu TOP 1.1
Benennung eines Ausschussmitgliedes zur Mitunterzeichnung der Niederschrift
Zur Mitunterzeichnung der Niederschrift wurde Rm Matthias Ulrich benannt.
zu TOP 1.2
Hinweis auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NRW
Herr Prüsse wies auf das Mitwirkungsverbot gem. §§ 31 und 43 Abs. 2 GO NRW hin und bat, dieses zu beachten, sofern es im Einzelfall zutreffen sollte.
zu TOP 1.3
Feststellung der Tagesordnung
Die Tagesordnung wurde wie veröffentlicht einstimmig festgestellt.
zu TOP 1.4
Genehmigung der Niederschrift über die 15. Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung am 19.10.2006
Rm Starke merkte an, dass sie an der Sitzung nicht teilgenommen habe.
Mit dieser redaktionellen Änderung wurde die Niederschrift über die 15. Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung am 19.10.2006 einstimmig genehmigt.
2. Angelegenheiten der Wirtschaftsförderung Dortmund
zu TOP 2.1
Öffentliche Finanzierung und Kapitalbeschaffung als Elemente der Wirtschaftförderung
- Finanzierung mittelständischer Unternehmen
Berichterstatter: Herr Mager
- Vorstellung der Aktivitäten von S-Venture, insbesondere der neue Seed-Fonds (Frühphasenfonds)
Berichterstatter: Herr Steinkamp, Sparkasse Dortmund
Herr Mager berichtete über die Finanzierungsmöglichkeiten für mittelständische Unternehmen. Dabei verwies er insbesondere auf die Bedeutung des Mittelstandes für die Deutsche Wirtschaft sowie das Dienstleistungsangebot der Wirtschaftsförderung in den unterschiedlichen Unternehmensphasen Gründung, Wachstum und Stabilisierung.
Der Folienvortrag ist der Niederschrift als Anlage 1 beigefügt.
Anschließend stellte Herr Steinkamp die Möglichkeiten der Risikokapitalfinanzierung technologieorientierter Unternehmen in Dortmund vor.
Die Folien zu diesem Vortrag sind der Niederschrift als Anlage 2 beigefügt.
Herr Steinkamp hob hervor, dass durch mögliche Ko-Investitionen das Fondsvolumen angehoben werden könne. Dazu zeichne sich eine Zusammenarbeit mit dem High-Tech-Gründerfonds und dem ERP-Startfonds ab, welche gemeinsam über ein Investitionsvolumen von ca. 500 Mio. Euro verfügen. Die angestrebte enge Kooperation verdeutliche die überregionale Bedeutung der Dortmunder Aktivitäten.
Wesentlichen Ziel bei der Umsetzung des Fonds sei es, Unternehmen zu unterstützen, die ein hohes Wachstumspotenzial aufweisen, was bei stark technologie-orientierten Firmen der Fall sei. Für die übrigen Unternehmen stünden aber andere Finanzierungsmöglichkeiten bei den Banken und Sparkassen zur Verfügung.
Auf Rückfrage von Rm Dr. Littmann führte Herr Steinkamp aus, dass die Schüchtermann-Schillersche-Familienstiftung mit eingebunden wurde, da das Stiftungsvermögen bereits im Vorfeld z. T. in Projekte mit der gleichen Zielsetzung investiert wurde.
Der Beirat, der über die Vergabe der Mittel entschiedet, setze sich auf Vertretern der Investoren und einem Vertreter des Technologiezentrums Dortmund zusammen.
Herr Barfuss wies darauf hin, dass die Gründungsprämie als Förderinstrument des Landes NRW durch die Meistergründungsprämie für das Handwerk ersetzt wurde.
Auch stelle die Sparkasse einen wichtigen Partner für das Handwerk dar, nicht nur im Bereich der Gründungsaktivitäten, sondern auch bei den Investitionen für Erweiterungen der Betriebe.
Herr Mager führte abschließend an, dass ausschlaggebend für die Umsetzung dieses Pilotprojektes des Wirtschaftsministeriums und der NRW-Bank in Dortmund die vorhandene Infrastruktur am Standort gewesen sei. Dem Fonds werden so Betriebe zugeführt, die bereits ein hohes Maß an Stabilität aufweisen, was sich auch an der geringen Ausfallquote des
S-Venture-Fonds bemerkbar mache.
Für die Wirtschaftsförderung stelle der Fonds darüber hinaus ein wichtiges Instrument für den Standort dar, da er in anderen Regionen nicht vorhanden ist.
Nach ausführlicher Diskussion nimmt der Ausschuss für Wirtschaftsförderung die vorgestellten Berichte zur Kenntnis.
zu TOP 2.2
URBAN II-Projekt “Standortsicherung und Entwicklung von Betrieben”
hier: Mikrofinanz-Projekt NORDHAND
Kenntnisnahme
(Drucksache Nr.: 07087-06)
Rm Ollech begrüßte das vorgestellte Projekt als gute Finanzierungsmöglichkeit für kleine Unternehmen und bat darum, nach einem Jahr einen Zwischenbericht zu erhalten.
Herr Beyer führte aus, dass nach einem Jahr durchaus absehbar sei, ob sich dieses neue Instrument einer selbstfinanzierten Unternehmerkasse zu realisieren sei.
Neu sei die Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Raumordnung und Bauwesen, welches die Umsetzung des Projektes mit Forschungsmitteln in Höhe von 90.000 Euro fördere.
Herr Mager ergänzte, dass die Fördermittel zum Teile als Risikokapitalstock verwendet werden, dass das Akkreditierungsverfahren beim DMI finanziert, ein Auftrag an einen Dienstleister erteilt und eine Geschäftsführung mit einer Geschäftsstelle errichtet werde.
Auf Rückfrage von Rm Dr. Littmann betonte Herr Mager ausdrücklich, dass es keinen städtischen Eigenanteil gebe.
Herr Beyer stellte auf Nachfrage von Rm Tönnes dar, dass die Geldgeber nicht nur im Bereich der Nordstadt angesiedelt sein müssen, die Kreditnehmer hingegen schon. Entscheidend bei dieser Art der Finanzierung sei jedoch, dass es sich um eine überschaubare Gruppe von sich kennenden Personen handelt, die die Verantwortung tragen.
Der Ausschuss für Wirtschaftsförderung nimmt die Information zum Mikrofinanz-Projekt NORDHAND zur Kenntnis.
zu TOP 2.3
Wirtschaftsplan und Produkt- und Leistungsplanung 2007 für die Wirtschaftsförderung Dortmund
Empfehlung
(Drucksache Nr.: 06681-06)
Herr Mager gab eine kurzen Überblick über die Projekte, mit denen sich die Wirtschaftsförderung im laufenden Jahr beschäftigt hat. Der Folienvortrag ist der Niederschrift als Anlage 3 beigefügt.
Anschließend stellte Herr Schlickewei den Wirtschaftsplan für das Jahr 2007 vor und führte aus, dass es gelungen sei, die angestrebte Einsparung durch die Neuorganisation der Wirtschaftsförderung in Höhe von 2 Mio. Euro zu erreichen.
Die Finanzierung setzt sich zusammen aus dem kommunalen Betriebskostenzuschuss,
EU-/Landesförderung sowie sonstigen betrieblichen Erträgen.
Herr Schlickewei wies in seinen Ausführungen ebenfalls darauf hin, dass das Kennzahlensystem innerbetrieblich überarbeitet und dem Ausschuss vorgestellt werde.
Rm Ulrich nahm den Bericht von Herrn Mager zum Anlass, ein Resümee der Arbeit der Wirtschaftsförderung aus der Sicht der CDU-Fraktion zu ziehen.
Der Bericht von Herrn Mager stelle zwar sehr ausführlich dar, was die Wirtschaftsförderung getan habe, es sei hingegen nicht erkennbar, was durch diese Aktivitäten erreicht worden sei. Durch die Vielzahl der für das Jahr 2007 geplanten Projekte bestehe die Gefahr, sich darin zu verzetteln.
Als falsch wertete Rm Ulrich die Aufteilung der zur Verfügung stehenden Mittel zu den einzelnen Produktgruppen. Der Bereich der Bestandspflege der Unternehmen müsse stärker gewichtet werden und der Bereich der Standortkommunikation sei zu ausgeprägt.
Rm Dr. Littmann führte aus, dass der Erfolg einer Wirtschaftsförderung schwer zu messen sei. Aufgrund der Ankündigung von Herrn Schlickewei, die Kennzahlen zu überarbeiten, bat sie darum, den vorgelegten Antrag der Fraktion FDP/Bürgerliste als eingebracht anzusehen und zunächst nicht abzustimmen.
Rm Tönnes verwies auf eine Studie des Rheinisch-Westfälischen Institutes für Wirtschaftsförderung, die im Auftrag der Landesregierung NRW erstellt wurde. Diese bezeichne das Ruhrgebiet als Konjunkturlokomotive in Nordrhein-Westfalen.
In Bezug auf die Erfolge der Wirtschaftsförderung gab Rm Tönnes den Hinweis, dass in anderen Bundesländern und EU-Staaten andere Förderangebote zur Verfügung stehen, die die Arbeit der hiesigen Wirtschaftsförderungen in Nordrhein-Westfalen deutlich erschwere.
Es sei jedoch wichtig, dass die Region – wie z. B. auf der Messe Expo Real in München – gemeinsam auftrete. Auch sei der Strukturwandel in allen anderen Regionen des Landes weniger stark ausgeprägt gewesen.
Rm Spieß hingegen wies die Kritik der CDU-Fraktion zurück Das Ungleichgewicht der Finanzausstattung der Produktbereiche sei aufgabenbedingt.
Frau Neu stellte dar, dass die Arbeitslosenquote in den letzten Monaten kontinuierlich gesunken sei und es eine höhere Zahl offener Stellen gebe, so dass deutlich größere Aktivitäten am Arbeitsmarkt zu verzeichnen seien. Dies resultiere aus dem guten Zusammenspiel aller Akteure vor Ort.
Dortmund stehe im Ranking der Arbeitsergebnisse der Agenturen in Nordrhein-Westfalen an 5. Stelle. Dies sei insbesondere vor dem Hintergrund des zu betreuenden Personenkreises, der zu einem Großteil aus Bewerbern ohne eine nennenswerte berufliche Qualifikation bestehe, ein gutes Ergebnis.
Die Aussage der sinkenden Arbeitslosigkeit bestätigte Rm Ulrich, jedoch sei dieser Trend weniger stark ausgeprägt als in anderen Regionen.
Rm Starke führte in Bezug auf die aus Sicht der CDU-Fraktion zu stark ausgeprägte Pressearbeit aus, dass dies sehr wohl einen wichtigen Standortfaktor für neue Unternehmen bedeute.
Herr Schreiber merkte an, dass die einzelnen Akteure im Gesamtkonstrukt der Wirtschaftsförderung unterschiedliche Aufgaben und Kompetenzen aufweisen. Die Projekte, die in Dortmund angestoßen werden, seien von einer außerordentlichen Nachhaltigkeit geprägt und fänden auch große Zustimmung in Reihen der Landesregierung. Dies könne man auch an der Vielzahl der Förderungen für die entsprechenden Projekte erkennen.
Auch Rm Ollech bewertete die Effektivität der Arbeit der Wirtschaftsförderung als positiv. Er sprach allen Mitarbeitern/-innen der Wirtschaftsförderung dafür ausdrücklich seinen Dank aus.
Herr Mager kündigte an, in einer der nächsten Sitzungen die von Rm Tönnes erwähnte Studie dem Ausschuss vorstellen zu wollen.
Er führte aus, dass eine Vielzahl der Projekte aus der strategischen Ausrichtung der Wirtschaftsförderung resultiere, die der Rat der Stadt in seiner Sitzung am 30.06.2005 beschlossen habe. Die Gefahr einer Verzettelung- wie von Rm Ulrich befürchtet – könne er nicht erkennen. Die Zertifizierung der start2grow-Wettbewerbe sei beispielsweise wünschenswert, um durch diese Qualitätsmerkmal eine Unterscheidung zu anderen, ähnlich strukturierten Wettbewerben anderer Regionen zu erhalten.
Der Geschäftsbereich „Dortmund-Projekt“ sei nicht nur finanziell stärker ausgestattet als bisher, sondern seien auch die gesamten Aktivitäten der Wirtschaftsförderung mit Branchenbezug in diesem Bereich gebündelt.
Die Verbandsversammlung des RVR habe in seiner Sitzung am 23.11.2006 den Beschluss zur Gründung einer Wirtschaftsförderungsgesellschaft gefasst, welche als Partner zwischen den Wirtschaftsförderungen vor Ort und der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung des Landes NRW fungieren soll.
Der Ausschuss für Wirtschaftsförderung empfiehlt dem Rat der Stadt Dortmund einstimmig, folgenden Beschluss zu fassen:
Der Rat der Stadt
· beschließt den Wirtschaftsplan 2007 für die Wirtschaftsförderung Dortmund,