Die Bewohner der Seniorenwohnstätte leben in 8 Hausgemeinschaften. Das Konzept der Hausgemeinschaften richtet sich an alte Menschen, die an einer Demenz oder einer anderen altersspezifischen Erkrankung leiden und nicht mehr selbständig zu Hause wohnen können. Ihnen wird ein neues „Zuhause“ geboten. Dabei wird die übliche klinische Ausrichtung in der Pflege und Betreuung ersetzt durch eine familiäre Wohnsituation. Aber auch ein möglichst hoher Grad an Selbstbestimmung, der Erhaltung des persönlichen Lebensstils und einer Ausgewogenheit von Offenheit und schützender Verschlossenheit, sind Ziel des therapeutischen Ansatzes.
Tagesstrukturierte Betreuung, kontinuierliche persönliche Zuwendung bei gleichzeitigem Erhalt eigener Kompetenzen und Einbeziehung der Angehörigen und des Umfeldes, sind die konzeptionellen Kennzeichen.
Die Flure sind zur Orientierung unterschiedlich farblich gestaltet und namentlich nach bekannten Orten in Eving benannt. Große Uhren, Zimmernummern und Portraitfotos an den Türen dienen ebenfalls der Orientierung. Da demente Bewohner oft die Nähe zum Pflegepersonal suchen, wurden offene Dienstzimmer geschaffen. Die vielfältigen Aufenthaltsräume sind mit seniorengerechten Sesseln und Sofas ausgestattet. Jede Hausgemeinschaft verfügt über eine Küche. Ein neuartiges Lichtsystem, bei dem morgens mehr Blauanteile, zum Nachmittag hin die Rotanteile überwiegen und abends gedämmt ist, soll den natürlichen Tagesverlauf wiederspiegeln. Um der mangelnden Gefahreneinsicht dementer Bewohner z.B. mit offen zugänglichen Treppen zu begegnen, sind die Türen und auch die Fahrstühle teils mit einer optischen Türverdeckung (z.B. Bücherregal, Landschaftsbilder) gestaltet. Ein „Snoezelraum“ wird in der Einrichtung ebenso vorgehalten wie ein Mehrzwecksaal zur Freizeitgestaltung. Eine Mediathek mit der Möglichkeit zur Bildwiedergabe auf Großleinwand bietet moderne Möglichkeiten der Information und Unterhaltung.
Die Einrichtung ist umgeben von einer großzügigen Gartenanlage mit Terrassen, der sog. „Süggelhütte“ und einem beschützten Sinnesgarten. Der Sinnesgarten weist einen geschützten Freibereich mit behindertengerechten Zugängen und Wegen auf, ebenso Orte zum Riechen und Dösen. Das Gemüsebeet im Sinnesgarten ist nicht nur zum Ansehen, sondern im besten Sinne des Wortes Lebensraum. Er bietet neben Erinnerungen an frühere Zeiten, sinnliche Erfahrungen, Lebensfreude und Spaß, Bewegung an der frischen Luft, gemeinsames Tun und Erleben, den immer wiederkehrenden Rhythmus der Natur, Altbekanntes und Altbewährtes, begreifbare, aus der Natur gesammelte Materialien wie Holz und Stein aber auch eine klare Ordnung und Strukturen. |